Zum Geschlecht derer von
Hanezagel soll an dieser Stelle auf eine sehr interessante Seite zur
Ahnenforschung
der
Familie von Hahn in der die Vermutung geäußert wird,
dass von den Hanenzagel Redentin oder Teile davon gestiftet worden
seien. Auch der Verfasser jener Ahnengalerie berichtet
über die Überlassung der Güter Varpen und Redentin an
das Kloster Doberan bereits im Jahre 1192.
Der Ort Farpen als Grangie des
Klosters Doberan
Es waren hauptsächlich die
Grangien die zum ökonomisch wirtschaftlichen Erfolg der
Zisterzienser
beitrugen. Eine Grangie war ein landwirtschaftlicher Wirtschaftshof.
Der Name ist eine Ableitung vom lateinischen Wort "Granum", was so viel
wie Korn bedeutet.
Ursprünglich war damit ein Getreidelager oder eine Getreidescheune
gemeint. Auf diesen Grangien wurden durch das Kloster sogenannte
Konversen (auch Laienbrüder genannt) eingestzt. Der Stand der
Konversen ist im 11. Jh. eingeführt worden. Die Konversen sollten
die Mönche von den Aufgaben ausserhalb der Klausur befreien. Der
Leiter der Grangie der "magister graniae" war dem Wirtschaftsverwalter
des Klosters dem "Cellerar" unterstellt. Für die Grangie Farpen
sind aus dem 14. Jh. die Konversen Heinrich von Panzkow, Johann Kruse,
Heine und Peter Lutken namentlich im Mecklenburger Urkundenbuch
nachgewiesen.
In der frühen Zeit war die Nähe zu einem slawischen
Handelsort von Vorteil. Man geht davon aus, dass es sich um das alte
Rerik gehandelt haben könnte. Die Grangie Farpen bot dem Kloster
später die Möglichkeit, Geschäftsbeziehungen zur nahe
gelegenen Hansestadt Wismar aufzubauen. An Gebäuden aus der Zeit
der Klosterzugehörigkeit existiert heute nur noch unser Speicher.
Welchen Zweck der Backsteinbau mit seinen bis zu 1,10m dicken
Wänden einst zu erfüllen hatte, ist leider nicht mehr
nachvollziehbar. Der heute existierende Ausbau des Gebäudes ist
nach einer dendrochronologischen Untersuchung der Eichenbalken
über dem Kellergeschoss etwa um die Zeit zwischen 1568 und 1728
entstanden, also weit nach der Sekularisation des Klosters im Jahr
1552. Alle anderen Gebäude sind erheblich später errichtet
worden. Das Archiv der Doberaner Klosters gilt leider als verschollen,
so dass auch hier kaum neue Erkenntnisse zu erwarten sind.
Für weitere Informationen
über die Geschichte, die
Ausbreitung, die Güter und Grangien von der Gründung bis zur
Aufhebung des Klosters Doberan ist die Schrift "Das
Zisterzienserkloster Doberan im Mittelalter" von Sven
Wichert sehr zu empfehlen. Das Buch ist im Lukas Verlag unter der Nr.
ISBN 3-931836-34-7 erschienen.
Farpen nach der Klosterauflösung
Mit der Auflösung des
Klosters Doberan im Jahr 1552 (Säkularisation) wurden deren
kirchliche Güter durch den Landesfürsten in weltliche
Güter umgewandelt. Von nun an wurde der Hof Farpen in den
Archivarien unter der Bezeichnung "Domäne" geführt.
Vermutlich war der Hof Farpen seit der Sekularisation ununterbrochen
verpachtet. Leider können die Namen der Pächter nicht mehr
nachgewiesen werden, da die Akten über Farpen durch einen Brand
des Regierungsgebäudes am 1. Dezember 1865 vernichtet worden sind.
Ab 1866 bis 1895 war der Hof Farpen (Alt Farpen) durch die Familie
Baumann gepachtet.
Während des ersten
Weltkrieges Anfang des 20. Jh. war dem Hof Alt Farpen neben der Nutzung
zu landwirtschaflichen Zwecken, also dem Versorgungszweck des
Militärs auch die Aufgabe der Pferdezucht für die Kavallerie
übertragen worden. Durch diesen Umstand ging es dem Hof und den
dort lebenden Menschen wirtschaftlich vergleichsweise gut. Nach
Beendigung des 2. Weltkrieges ging der Hof Alt Farpen im Zuge der
sozialistischen Bodenreform in die Hände von landarmen Bauern und
Landarbeitern über. Nach 1949 gingen die einzelnen Parzellen im
Zuge der Gründung der Landwirtschaftlichen
Produktionsgenossenschaften (LPG) in Staatsbesitz über und wurden
durch die LPG bewirtschaftet.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde die LPG aufgelöst
und deren Güter teilweise an deren Eigentümer
zurückgeführt bzw. von der Treuhandliegenschaftsgesellschaft
in Besitz genommen. Für einige Farpene kam es dadurch zu einer
weiteren Enteignung in der Geschichte des Ortes.
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